Dragon Age 2 - GGP traf Bioware in Köln

Wie auch schon in den vergangenen Jahren hat EA ausgewählten Fanprojekten in der Community Lounge die Möglichkeit gegeben, einige Top-Titel vor Ort in Ruhe anzuspielen und den jeweiligen Entwicklern Fragen zu stellen.
Wir von Globalgameport nahmen dieses Angebot anlässlich der GamesCom in Köln dankend an und präsentieren euch im folgenden unsere ersten Eindrücke von Dragon Age 2.

Kämpfte der Held im ersten Teil von DA noch in den Reihen der grauen Wächter gegen die dunklen Horden, so steht es im zweiten Teil der erfolgreichen Rollenspielreihe von Bioware und Electronic Arts nicht gut um die Bruderschaft. Die grauen Wächter wurden bis auf ein einziges Mitglied offenbar völlig vernichtet und dieses ist verschollen.
Daher sind neue Helden gefragt und der Spieler schlüpft in die Rolle des Kriegers "Hawk", um das Reich gegen die Brut des Bösen zu verteidigen.
In den ersten Szenen, die uns Mike Laidlow von Bioware zusammen mit zwei Kollegen zeigte, berichtet eine mysteriöse Gestalt die wahre Geschichte über die Anfänge von Hawke´s Abenteuern und seiner Familie - oder was er für die Wahrheit hält...
Der Krieger Hawk, seine Mutter, seine Schwester Bethany und sein Bruder Carver befinden sich gemeinsam mit der Magierin Aveline und deren Mann Wesley, einem Templer, auf der Flucht. Plötzlich wird die kleine Gruppe von einer Horde Hurlocks angegriffen. Mit gewaltigen Schwerthieben und tödlicher Magie in Form von Meteoritenschauern kann die erste Welle noch abgewehrt werden. Doch dann taucht auch noch ein riesiger Oger auf, der im weiteren Verlauf des Kampfes den jüngeren Bruder tödlich verletzt. Alle Monster tragen die sichtbaren Spuren der Seuche.
Trotz der Verzweiflung seiner Mutter über den Tod ihres jüngsten Sohnes drängt Hawk darauf, rasch weiterzuziehen. Doch weitere Horden heranstürmender Hurlocks scheinen ihr Schicksal endgültig zu besiegeln.
Im Angesicht der sicheren Vernichtung erhebt sich ein gewaltiger Drache von einer nahen Bergkuppe und fliegt Tod und Feuer speiend über die dunkle Brut und äschert sie restlos ein. Danach verwandelt sich der Drache vor den Augen der Gefährten in eine Frau namens Flemeth, besser bekannt unter dem Namen "Hexe der Wildnis". Diese kennen Spieler von Dragon Age Origins bereits.
Im anschliessenden Dialog wird klar, das die Hilfe durch Drachen immer auch ihren Preis hat. In diesem Fall bietet Flemeth der geschwächten Gruppe an, sie sicher zu ihrem Ziel, der Stadt Kirkwell, zu eskortieren. Im Gegenzug sollen diese dem Delish Elfen Marethore ein Amulett überbringen.
Wie bei Bioware Rollenspielen üblich steht der Spieler ständig vor weitreichenden, moralischen Entscheidungen. So auch im weiteren Verlauf der Begegnung: Der Templer Wesley wurde im Kampf verletzt und dabei mit der furchtbaren Seuche infiziert, die das Land heimsucht. Eine Heilung könnte nur durch die grauen Wächter erfolgen, doch diese sind ja offenbar vernichtet worden. In einer bewegenden Szene bittet der Templer seine Frau Avalin, ihm einen langsamen, qualvollen Tod zu ersparen, in dem sie ihn eigenhändig tötet. Schweren Herzens kommt sie seinem Wunsch nach.
Erneut geschwächt macht die kleine Gruppe sich auf Richtung Kirkwell in der Hoffnung, dort Sicherheit zu finden.

Die Geschichte von Dragon Age 2 wird dem Spieler wie auch im Vorgänger vor allem in Form von Dialogen und Emotionen erzählt. Nicht der scheinbar unbezwingbare Held steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch dahinter, gemeinsam mit seiner Familie und seinen Freunden. Auch die erzählte Zeitspanne hat sich deutlich erweitert. Waren es in DAO noch 2 Jahre, so umspannt die aktuelle Geschichte eine ganze Dekade, die der Spieler in der DA Welt miterleben kann.
Auch beim Gameplay hat sich Dragon Age weiter entwickelt. Krieger können nun zusätzlich defensive Kampftaktiken einsetzen, um so Schaden zu mindern. Ein überarbeitetes Balancing erlaubt es auch Spielern, die nicht alle Nebenquests erfüllen wollen, dennoch die Hauptgeschichte bis zum Schluss zu meistern. Ermöglicht wird das durch eine dynamische Vergabe von Erfahrungspunkten für erfüllte Quests und ausgewogenere Gegnerstärken.
In der PC Version, die im Gegensatz zum Vorgänger diesmal parallel zu den Konsolenversionen entwickelt wird, läßt sich im Pausenmodus mittels einer beweglichen Kamera das Kampfgeschehen aus der Vogelperspektive betrachten. Dieses Feature ermöglicht auf Wunsch noch bessere, taktische Kämpfe. Insgesamt dominiert bei DA2 aber das direkte Kampfgeschehen - Schwert gegen Schwert und Magie gegen Magie.

Die Hardware-Anforderungen für die PC Version sind gegenüber DAO nur leicht gestiegen. Wer DAO spielen konnte, wird auch DA2 problemlos geniessen können. Auch die Game-Engine ist die gleiche geblieben, allerdings mit einigen technischen Verbesserungen. Gesichter werden nun noch deutlich detaillierter dargestellt, die Mimik gleicht dabei fast schon realen Gesichtern. Ausserdem können durch eine gesteigerte Performance nun noch mehr Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellt werden.
Die Fertigkeiten des Helden werden diesmal in Form einer Baumstruktur angezeigt. Das ermöglicht eine schnellere Orientierung. Neu ist auch, das einzelne Skills mehrfach aufgewertet werden können, anstatt ausschliesslich immer nur neue Fertigkeiten anzubieten. Damit kann der Spieler seine Figur noch individueller ausbauen.
Die Schnell-Menu-Leiste läßt sich nun auf Wunsch über den gesamten unteren Bildschirmrand anzeigen. Die Portraits der Heldengruppe sind bei DA2 in den unteren linken Bildschirmbereich gewandert. Auf der XBox wurde die Schnellstartleiste durch ein Radialmenu ersetzt.
Das Dialogmenu ähnelt nun der Version, die schon in Mass Effect 2 Verwendung findet. Positive oder negative Entscheidungs-Optionen werden optisch getrennt angezeigt, zwischen beiden Bereichen prangt nun ein Symbol, das zu jeder möglichen Entscheidung die jeweilige emotionale Wirkung verdeutlicht. Das erlaubt eine raschere Kommunikation je nach gewünschter Spielart. Die Dialoge selber lassen sich nicht vorzeitig abbrechen.
Bioware plant offenbar einen langfristigen Ausbau des Dragon Age Universums. Neben den Spielen gibt es bereits Comics und Bücher, die die Geschichte vertiefen. Alle darin enthaltenen Inhalte werden übrigens mit Bioware abgestimmt, um die Stimmigkeit der Ereignisse zu gewährleisten. Dazu passt auch, das Leaddesigner Mike Laidlow auf direkte Nachfrage einen geplanten Multiplayer-Modus nicht ausschliessen wollte.
Dragon Age 2 soll am 8. März in den USA auf den Markt kommen, bei uns soll das Spiel ab dem 10. März in den Regalen stehen.