Dragon Age: Inquisition - Charakterprofil über Josephine

Lady Josephine Montilyet ist ein weiteres Mietglied der Inquisition. Als eine alte Freundin von Leliana und aufsteigende Diplomatin ist sie eine große Bereicherung für die Reige unserer Berater. Was sie neben ihrem liebreizenden Aussehen noch zu bieten hat, wird uns Sylvia Feketekuty sagen:

[DRAGON AGE]: Josephine ist ein neuer Charakter in der Dragon Age-Reihe. Was kannst du uns über sie erzählen?

[SYLVIA FEKETEKUTY]: Josephine liebt den Umgang mit anderen Leuten. Sie ist optimistisch, lösungsorientiert und braucht so gut wie keinen Schlaf, um voll leistungsfähig zu sein. Außerdem vermisst sie den Ausblick aufs Meer, den sie von ihrem Schlafzimmer in Antiva hatte (obwohl sie das nur Freunden gegenüber erwähnt).

[DA]: Wie bist du bei der Entwicklung ihres Charakters vorgegangen?

[SF]: Als ich aus dem Mass Effect 3-Team zu DA: Inquisition kam, bestand das Konzept für Josephines Charakter im Grunde nur aus einem einzigen Wort auf einem Whiteboard ("Diplomatin???"). Als mir David Gaider, unser Lead Writer, den Charakter übertrug und sagte, ich solle loslegen, war dieses Wort genug, damit ich anfangen konnte. Ich habe versucht, mir vorzustellen, welche Art von Diplomatin zur Inquisition passen würde. Warum ist die beste Wahl für diese Position, wie kommt es, dass sie sie erhält, wie wirkt sie auf andere Charaktere und so weiter ...

[DA]: War es schwierig, bei null zu beginnen, oder hast du diese Erfahrung genossen?

[SF]: Ich habe sie genossen, aber es war auch ein wenig beängstigend. Einer der Charaktere, die ich für Mass Effect 3 geschrieben habe, war Liara. Die Fans kannten Liara bereits seit ME1, weshalb ich aus der Vorgeschichte, die die Spieler mit ihr hatten, einige spannende Dinge herausarbeiten konnte. Josephine hingegen habe ich von Grund auf neu erschaffen. Es war großartig, diese Freiheiten zu haben, aber ich hatte auch ständig diese Fragen im Hinterkopf: "Funktioniert ihr Charakter so? Wird es den Leuten Spaß machen, sich mit ihr zu unterhalten? Weiß ich überhaupt, was ich hier mache?!"

[DA]: Was ist dabei herausgekommen?

[SF]: Ich habe schon früh großartiges Feedback vom Rest des Writing-Teams erhalten, und das hat mir wirklich geholfen. Letzten Endes habe ich mich in Josephine verliebt – vor allem, als ich zum ersten Mal gehört habe, wie ihre Sprecherin sie umsetzte. Das war, als wäre sie letztlich ein echter Mensch geworden.

[DA]: Als Adelige scheint sie andere Fähigkeiten in die Inquisition einzubringen. Wo liegen ihre größten Stärken?

[SF]: In der Diplomatie. Josephine hat jahrelang als Botschafterin an den Königshöfen in Thedas gearbeitet. Sie ist sehr vertraut mit der orlaisianischen Politik, was sich als äußerst nützlich erweist. Sie ist eine exzellente Vermittlerin und Rednerin. Ausschlaggebend ist aber, dass sie weiß, wie schwierig es sein kann, die Einstellungen anderer zu ändern, und wie wichtig es für das Ego einiger Leute ist, "im Recht" zu sein. Josephine zieht es vor, andere wann immer möglich zu einer Übereinkunft zu bringen, aber sie kann auch hart sein, wenn es nötig ist. Manchmal steckt unter ihren Samthandschuhen auch eine eiserne Faust.

[DA]: Wie würdest du Josephines Rolle beschreiben?

[SF]: Josephine ist die leitende Botschafterin der Inquisition. Sie klärt im Namen des Inquisitors diplomatische Streitigkeiten, steigert das Ansehen des Spielers und weitet den Einfluss der Inquisition auf ganz Thedas aus.

Oder einfacher gesagt: Josephine leistet jede Menge Arbeit, die zwar enorm wichtig, aber auch ausgesprochen langweilig ist. Eine so große Organisation wie die Inquisition über Wasser zu halten, erfordert Verhandlungen, Korrespondenzen und endlose politische Bemühungen, aber Josephine lebt für derartige Aufgaben. Es erfüllt sie mit Stolz, dass sie dem Inquisitor den Rücken freihält (indem sie zum Beispiel mit den richtigen Leuten Abmachungen trifft oder Machtspielchen anderer Adeliger im Keim erstickt), damit dieser die Freiheit hat, die Entscheidungen zu treffen, die die Welt letztlich prägen.

[DA]: Gab es noch andere Überlegungen, als du Josephines Charakter erschaffen hast?

[SF]: Ich wusste von Anfang an, dass sie keine Kriegerin sein sollte. Sie ist von Leuten umgeben, die herausragende, überaus fähige Kämpfer sind, und ich wollte, dass unsere Diplomatin anders ist. Josephine kann mit der Feder deutlich besser umgehen als mit dem Schwert und ist in Verhandlungen weitaus nützlicher als bei der Erkundung der Wildnis.

[DA]: Was hat dir bei der Ausarbeitung von Josephines Charakter am meisten Spaß gemacht?

[SF]: Ihr eine Stimme zu geben und herauszufinden, auf welche Weise sie in die Welt hineinpasst. Die Szenen zu schreiben, in denen sie sich mit dem Spielercharakter anfreundet. Diese Momente können kniffelig sein, aber ich liebe es, wenn am Ende alles zusammenpasst. Außerdem war die Zusammenarbeit mit Josephines Sprecherin und dem Cinematic Designer (demjenigen, der bei den Unterhaltungen "die Regie führt") wirklich fantastisch.

Abgesehen davon hat es Spaß gemacht, wieder eine Romanze zu schreiben. Und weil ich weiß, dass die Leute danach fragen werden: Ihr könnt unabhängig vom Volk oder Geschlecht des Spielercharakters versuchen, Josephines Herz zu erobern. Ich denke, ihr werdet – egal, ob bei dem Versuch, eine Romanze aufzubauen, oder einfach nur als Freunde – einige großartige Momente mit ihr erleben. Trotzdem gibt es eine spezielle Szene, die ich besonders liebe.

[DA]: Es muss schwierig sein, eine Diskussion gegen eine fähige Diplomatin wie sie zu gewinnen. Kommt sie mit den anderen Beratern gut zurecht?

[SF]: Sie hat eine gute Beziehung zu Leliana. Sie sind alte Bekannte, und sie beide wissen, dass die jeweils andere ihr Metier wirklich beherrscht. Abgesehen davon denke ich, dass es eine Erleichterung für sie ist, zu erkennen, "Oh, unsere Methoden greifen tatsächlich ineinander. Puh!" Das soll nicht heißen, dass sie immer einer Meinung sind, aber sie sind ein gutes Team.

Was Josephine und Cullen betrifft, so respektieren sie einander. Während Josephine allerdings immer auf eine diplomatische Lösung hinarbeiten würde, ist Cullen nicht immer der Meinung, dass das die sinnvollste Vorgehensweise ist. Diese Einstellung und die Gegensätzlichkeit ihrer Philosophien kann Josephine dann schon mal ein wenig ungehalten werden lassen.

[DA]: Eines müssen wir noch wissen: Wer gewinnt die Modeschlacht? Josephine oder Vivienne?

[SF]: Wow, ich denke, ich bin die Letzte, die qualifiziert ist, das zu beurteilen! Also sage ich nur so viel: Vivienne wird immer die neueste Haute Couture tragen und sie – egal, wie abscheulich sie ist – gut aussehen lassen. Josephine weiß feine Kleidung durchaus zu schätzen, ist aber eine Traditionalistin, wenn es um formelle Garderobe geht. (Selbstverständlich übernimmt Antiva viele orlaisianische Modetrends, aber das würde Josephine niemals zugeben. Dafür ist sie viel zu stolz auf ihre Heimatstadt.)

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